Donnerstag, 11. Februar 2016

Aussie Tour Teil 2

Hallo zaemme,

Ueberschwemmung in Geelong
Melbourne
Wie im letzten Blog vorausgesehen, hat sich das Wetter extrem verschlechtert. Als wir kurz vor Melbourne waren (in Geelong), wo wir eigentlich am naechsten Tag mit dem Zug die Stadt Melbourne anschauen wollten, hat es, kurz nachdem wir unser Zelt aufgebaut haben, innerhalb einer Stunde so runtergeschuettet, dass um das Zelt rum alles ca 10cm unter Wasser war (doch das Innenzelt blieb trocken). Nachdem Colin dann mit der kleinen miesligen Schaufel ein Graebchen gegraben hat, damit das Wasser ablaufen kann, haben wir erfahren, dass in Geelong selber (ca 10 Autominuten von uns) alles unter Wasser steht – aber so richtig! In den News sahen wir, wie Autos kurzzeitig unter Wasser waren (und die Autos hier sind nicht unbedingt klein), und halt typisch Australisch, Leute in den Strassen mit dem Surfboard, Kajak und Standing Paddle rumgecruised sind. Es war anscheinend die groesste Ueberschwemmung seit mehr als 50 Jahren..und wir mittendrin... In der Nacht hats zwar auch geregnet, aber zum Glueck nicht mehr soooo viel. Wegen den katastrophalen Wettervoraussagen wollten wir in der Gegend ein Motel Zimmer buchen, doch dadurch dass gerade das Australian Open Finale anstand, war alles ausgebucht und wir sind halt 3 Stunden oestlich Richtung Meer gefahren. Melbourne hab ich dann nur kurz von der Autobahn aus gesehen … naja ein ander Mal dann..
schoenes Wetter, yeah
Baselland??
Wir mussten 4 Abende in Motels oder Cabins (in Campingparks) verbringen, weil es einfach nur geschuettet hat (vor allem Abends inklusive Gewitter, Sturm und Hagel. Ok gut, ein paar Stunden Sonnenschein hat es dann schon noch gegeben, und das haben wir natuerlich auch ausgenutzt, so dass ihr eher weniger Regenfotos seht. Unser bester Einkauf in den letzten 2 Wochen waren definitiv unsere neuen Regenjacken gewesen! Wir waren in etwa 3 Laeden, keiner hatte Regenjacken, bis wir in einem etwas teuerem Campingladen fuendig worden sind. Ausgeruestet fuer jetzt echt jedes Wetter galt es, noerdlich Richtung Sydney zu kommen. Die Gegend hier ist echt toll, sehr gruen (aufgrund des Regens halt..) fast schon Basellandmaessig und dazwischen viel See, Fluesse und Meeresbuchten. In Merimbula war es sogar so schoen, dass wir zum ersten Mal einen Strandtag machen konnten! Wir waren sogar auch im Meer, das war echt witzig da es viele Wellen gab, nur schade haben wir das Bodyboard aufgrund zu wenig Platzes auf unsere Reise nicht mitgenommen.
Gold waschen

am grillieren und kochen

In Batersman Bay gab es eine original „Goldrausch-Stadt“ zu besichtigen, da Ende des 19. Jahrhunderts viele Leute in dieser Gegend waren, um eben Geld zu finden. Anscheinend hat dieser Goldrausch ganz viele Einwanderer von Europa und sogar China nach Australien gezogen und so dem Land zu viel hoeheren Einwohnerzahlen geholfen. Wir haben viel ueber die misslichen und gefaehrlichen Bedingungen dieser Kolonie erfahren, durften auch nach Geld suchen / waschen (auf Englisch „paning“) und sogar winzig kleine Goldstueckchen gefunden (Staubkern Groesse!)
Canberra vom Huegel oben
 Ein Tagesausflug nach Canberra, die australische Hauptstadt durfte auch nicht fehlen. Canberra war „nur“ 2 ½ Stunden entfernt, und durch Nachfragen anderer Reisenden, wussten wir schon dediziert, wo wir hinwollten. Das War Memorial, ein Museum wo erklaert wird, wo Australien ueberall ihre Finger im (Krieg-)Spiel hatten.  Zuerst haben wir aber noch eine 40 minutigen Spaziergang auf einen Berg gemacht, wo man ganz Canberra sehen kann. Das war auch richtig toll, ausser dass Colin sich ein wenig aufgeregt hat, weil er ganz oben bemerkt hat, dass man auch rauffahren konnten, hehe.. A propos, ich sag ja immer dass Colin mit dem Auto auf die Toilette fahren wuerde wenn er koennte..naja…beim einen Camping Platz noch auf der Great Ocean Road (vor Melbourne) sind wir etwa 500 Meter vom WC/Dusche entfernt gewesen, und dann ist doch tatsaechlich die Nachbarsfamilie mit dem Auto (!!!)zum Duschen und WC gefahren – ich hab gedacht ich seh nicht recht..(doch als ich die Mitglieder der Familie sah, war es kein Wunder…die sagen wir mal wuerden es eventuell gar nicht zum WC und zurueck laufend schaffen…Tja, jedem das Seine, ich war aber froh, dass Colin immer noch zu Fuss nach vorne ging und nicht mit dem Auto.
Zurueck zu Canberra, nach der kleineren Wanderung sind wir dann sage und schreibe 4 Stunden in diesem Museum gewesen. Es war echt interessant und es gab ueberall sehr viel zu lesen und bestaunen. Das haben die dort richtig gut gemacht und ich krieg mich immer noch nicht ein dass dieses Museum uns keinen Cent gekostet hat, nicht mal das Parking, einfach nichts! Schon eindruecklich wo Australien ueberall im Krieg mitmachen musste. Ich sag „musste“ weil das Australische Militaer immer nur zum Einsatz kam, wenn England im Krieg war und die Australier um Hilfe baten. Vieles, was die Australier vom 1. und 2. Weltkrieg den Leuten hier beibringen, wissen wir Mitteleuropaer gar nicht, bzw ich hab nie nur ein Wort von Australien in meinem Geschichtsunterricht gesagt, weil nirgends was steht! Nun, gegen Ende mag man dann leider gar nicht mehr so richtig lesen, da es soviel Information auf einmal ist und wir dann recht muede aus dem Museum gelaufen.
voller Nebel
 Am Wochenende waren wir in den Blue Mountains. Eigentlich hab ich voller Zuversicht einen Zeltplatz gebucht, doch als wir dort ankamen, bei 13 Grad, Regen und dichtem Nebel, haben wir nach einer Cabin gefragt und gluecklicherweise noch eine bekommen. Stellt euch vor, wir haben als Erstes die Heizung, lange Hosen und Socken anziehen muessen. Auch am naechsten Morgen war der Nebel kein bisschen Weg und auf dem Aussichtspunkt hat man einfach nichts gesehen! Ich frag mich immer noch, warum die Asiaten trotzdem alle dort gestanden sind und vom Nebel Fotos gemacht haben…Gluecklicherweise hat das Wetter dann nach 3 Stunden aufgetan und die Aussicht, mit all den Klippen, Waeldern und Gesteine hat sich uns in voller Pracht gezeigt. Wir konnten sogar 4 Stunden laufen gehen, und die Sonne hat immer noch gescheint. Das Wandern war noch komisch, denn man hat immer wieder irgendwo irgendwelche Touristen gehoert (meistens Deutsche) aber einfach nie gesehen, da der Wald recht dicht war. Es hat sich aber echt gelohnt und wir sind muede aber zufrieden wieder in unserer Cabin angekommen.

 Die Campingplaetze hier in Australien sind zum Teil schon recht aufwendig gebaut, mit Swimming Pool, Tennisplaetze, Minigolf (ps: hier sind Minigolf Anlagen recht unkonventionell und lustig gebaut, ganz andere Bahnen als wie sie kennen) usw. Ueberall hat es Rentner mit ihren luxurioesen Caravans oder eben Motorhomes. Wir konnten sogar in einen reinschauen. Da gibt es alles, was man nicht auch in einer Wohnung hat..und die haben auch alles dabei, von Friteuse bis Spa Badewannen zu Waschmaschinen und Trocker...alles was man halt so braucht...Viele haben uns schon gesagt, dass es fuer sie guenstiger kommt, so einen Campingwagen zu haben und auf Campingplaetze permanent zu hausen, anstatt ein richtiges Haus – schon noch krass oder? Ich hab mir jetzt schon paar mal solche luxurioesen Motorhomes oder Campingwagen  herbei gesehnt (va bei Regen und Sturm) aber wo waere denn da der Spass beim Campen...oder? aber irgendwann, wenn wir aelter sind, werden wir sicher einen Wohnwagen kaufen.
Ach ja, wisst ihr eigentlich dass die Filmcrew vom Dschungelcamp „ich bin ein Star holt mich hier raus“ anscheinend immer ca. 5 Tage vor dem eigentlichen Drehbeginn eine Handvoll Deutsche sucht, die dann eben dort leben, so dass sie die Kamera Einstellung perfektionieren koennen? Und das eben diese Deutsche dann dafuer um die 1000 Dollars bekommen? Dies hat uns ein Touri-fuehrer speziell fuer Deutsche, erzaehlt, der waehrend seinen Fuehrungen auf dem Zeltplatz lebt (und die deutschen Touristen dann in schicken Hotels) Ausserdem versuchen immer deutsche Backpacker in dieses Camp in der Naehe von Brisbane einzudringen (es gibt sogar Facebook Gruppen dafuer!) es aber nie schaffen, da drum herum ganz viel Security steht. Tja, so erfaehrt man Dinge (die man ja eigentlich nicht zu wissen braucht aber trotzdem lustig zu hoeren sind)

Batman auf der Autobahn
 Ausserdem sieht man Sachen, die nicht ganz so alltaeglich sind, wie zum Beispiel dieses Batman Auto. Mein Gott war Colin aus dem Haeuschen, total aufgeregt, man haette meinen koennen eine 12 Jaehrige trifft gerade Justin Bieber... :)



Der naechste Halt war ein Campingplatz kurz vor Sydney, so dass wir am naechsten Tag in die Stadt gehen konnten. Der Platz ist echt praktisch um in die Stadt zu gehen, aber er hatte starker und lauter Flugzeuglaerm, was vor allem Colin stoerte waehrend ich mich wie zuhause in Allschwil fuehlte..
Wir waren ja schon einmal in Sydney und eigentlich wollten wir nicht unbedingt wieder kommen (nichts gegen die Stadt, aber wie schon gesagt,

Bondi Beach
haben wir es schon mal gesehen). Jedoch befindet sich die Schweizer Botschaft in Sydney und wir mussten uns endlich mal als Auslandschweizer anmelden. Ich hab mir die Botschaft halt ein bisschen so vorgestellt, wie ich sie so von Filmen kenne: Gross, luxurioes, pompoes, imposant usw…naja, die Schweizer Botschaft in Sydney hat nichts von all dem J Sie ist in einem Hochhaus im 23. Stock, extrem klein, ueberhaupt nicht schoen sondern eher so wie in einer ziemlich alten und dunklen Bank mit 3 Schalter, einem Schweizerwappen und zwei Bahnhofsuhren (australische und schweizerische Zeit) Die Mitarbeiter passen auch recht zum Eindruck den ich von dieser Botschaft erhalten hab…(ausser Eine die echt freundlich war). Gleich gegenueber war dann noch die hollaendische Botschaft, die sah von Weitem schon viel netter und einladender aus als Unsere, aber naja egal...Gluecklicherweise war das Anmelden kein Problem, und ich versuchte gerade, weil ich ja schon mal hier bin, mein Reisepass zu erneuern. Nein, das geht nicht, denn ich muss zuerst online einen Termin dafuer vereinbaren… So hab ich mir halt eine halbe Stunde spaeter am beruehmten Sydney Bondi Beach online einen Termin organisiert… gluecklicherweise war gleich am naechsten Tag was frei und so hat das alles wunderbar geklappt. Colin blieb im Camping um abzubauen und ich ging nochmals zur Botschaft. So konnten wir gleich nach meiner Rueckkehr so gegen Mittag los Richtung Norden fahren, was wir ueberhaupt nicht bereuten, denn dieser Ort war superschoen. Wir haben den ganzen Tag am Strand verbracht und sogar endlich ein Standing Paddle gemietet. Colin ist schon ein paar Mal ins Wasser geflogen, waehrend ich es eigentlich noch recht im Griff hatte. Das war echt erstaunlich, denn ich krieg es kaum hin, im Zelt gerade zu stehen – weiss auch nicht genau wieso, aber ich verlier einfach immer die Balance, was zu Folge hat, dass sich Colin jetzt immer ganz nach hinten ins Zelt einrollt, damit ich ja nicht ueber ihn stolpere. Auf jeden Fall werde ich wieder mal Standing Paddle machen. Leider gibt’s davon keine Fotos, sorry..


Das Jahr der Affen...
Morgen geht’s wieder 2 ½ Std noerdlich, eigentlich wollten wir ja den Aufenthalt hier verlaengern, aber da das Wochenende bevorsteht, war alles schon ausgebucht … das Wetter sollte eigentlich zumindest bis Montag einigermassen gut sein, aber vorhin hat sich schon wieder ein Sturm in den naechsten 2 Stunden angekuendigt.. Naja, hoffen wir mal auf das Beste….