“Australians all let us rejoice, for we are young and free”(
Froh lasst uns jubeln, Einwohner Australiens, denn wir sind jung und frei)
Was das jetzt soll, fragt ihr euch bestimmt… Tja, das sind
die ersten zwei Zeilen der Australischen Nationalhymne, „The Advance Australia
Fair“, und wir sollten besser damit anfangen, diese Hymne auswendig zu lernen,
denn wir haben am 11.11.14 das Visum „Permanent Residency“ erhalten!!! Woohooo!!
Das bedeutet jetzt, dass wir die gleichen Rechte wie „normale“ AustralierInnen
haben, sowohl punkto Arbeitsrechte wie auch Versicherungen /
Krankenversicherungen und das Recht Immobilien zu kaufen.
Colin hat dann auch sein Versprechen gehalten, dass, wenn er
das Visum hat, er als Erstes einmal barfuss in einem Shoppingcenter einkaufen
geht. (Sieht man hier nämlich oft, und ist, jedenfalls für uns, typisch
australisch)
Ja die Freude war gross, doch dann die Frage, die wir uns
bis jetzt gar nicht getraut haben zu stellen: „und jetzt?“ Tja, die Frage ist /
war total berechtigt, also besprachen wir bei einem Abendessen weitere mögliche
Zukunftsschritte. Colin legte ziemlich klar seinen Wunsch dar, für ein paar
Wochen / Monate mit einem Auto sowie Sack und Pack um Australien rumzureisen.
Dies macht auch Sinn, wir haben ja noch kein Haus, keine Kinder, sind hier noch
nicht zu stark verwurzelt usw. Trotz dieser Einsicht, tendierte ich eher auf
Arbeit, da die Chancen für mich ziemlich hoch waren, einen Vertrag fürs nächste Schuljahr (Januar –
Dezember 2015) zu bekommen. Nun, den Vertrag hab ich dann auch 2 Tage später
bekommen und nach einigen Gesprächen mit mehreren Leuten, wie auch meiner
Chefin, die mir klar gemacht hat, dass sie mich schon sehr gebrauchen könnte,
entschieden wir uns erstmals das nächste Jahr zu Arbeiten und dann aber in
einem Jahr uns auf die Reise machen werden. -Ich hab gestern unterschrieben:
Vollzeit- Französischlehrerin, in der gleichen Schule wie die letzten paar
Monate, diesmal aber wieder Sekundarstufe.
Hoffentlich wird Colin auch noch einen Vertrag bekommen,
wenn nicht bei der RAC dann woanders (mit dem PR-Visa sollte es jetzt schon
viel einfacher sein, einen Job zu erhalten)
Mit dem Hauskauf schauen wir dann noch, eigentlich wäre es
gut, dies bald in Angriff zu nehmen, da die Preise immer höher steigen. Aber
wir haben es jedenfalls noch nicht so pressant. Trotzdem erwische ich mich
immer wieder wie ich auf irgendwelchen Hauskauf-Websites am rumschauen bin..Ein
Haus hier zu kaufen ist nämlich schon noch eine längere Angelegenheit, die man
sich genau anschauen sollte. Alles um Perth herum ist extrem am Wachsen, so
stehen heutzutage fertige Gemeinden, welche bei meiner ersten Australienreise
vor 5 Jahren noch nicht da waren. Man kann sich dies ein wenig wie das
Computerspiel Simcity vorstellen…Überall stampfen sie diese alle
gleich-aussehenden Häuser aus dem Nichts, die man zuerst in sogenannten Display
Häusern anschauen kann, neue Strassen, Schulen, Shoppingcenter usw. Dies sieht
man in der Schweiz eigentlich gar nicht…Der Nachteil bei diesen neuen Gemeinden
ist aber, dass sie immer weiter weg von der Stadt gebaut werden, und wenn man
halt in der Stadt arbeitet, kann dies dann schon zu einem Problem werden. Vor
allem, weil Perth Nord und Perth Süd von nur einem Freeway verbindet wird, der
zu Stosszeiten eigentlich immer Stau aufweist und wehe dem es gibt dann auch
noch irgendwo einen Unfall…
Bei schon bestehenden Gemeinden, die näher zur Stadt sind
(und deswegen auch viel teurer), sind die Möglichkeiten der öffentlichen
Verkehrsmittel, die (autotechnische) jetzige und zukünftige Verkehrslage,
Kriminalstatistik und Entwicklung der Gemeinden an sich (Schulen,
Shoppingcenter, Freizeit-/Naturangebote etc.) zu betrachten. Wie gesagt, dies
braucht Zeit und Recherche unsererseits.
Letztes Wochenende sind wir dann einfach mal im Osten von
Perth rumgefahren (ca. 1-2 Stunden Östlich) und noch Gordon getroffen, der
manchmal dort bei einem Freund im Haus und Garten (quasi ein eigener kleiner Wald)
mitbauen hilft. Die haben
fast einen halben Zoo dort, Lamas, Ziegen, Hühner, Hunde, und sogar ein kleines
Hausschwein. Colin hat es vor allem die (selbstgemachte!)Riesen-Hängematte
angetan, sowie die „kleine“ Aussenbereich-Küche/Grillplatz mit Billiardtisch…
Anschliessend waren wir noch in York, ein süssen Dörfchen,
dass irgendwie immer noch wie in den 1920er aussieht, jedoch aber
erstaunlicherweise einen Coop aufweist:) (siehe Foto) Das Gebäude ist aber
tatsächlich mit einem Supermarkt versehen, allerdings heisst er IGA. In unserem
IGA um die Ecke (der der 24 Stunden offen hat) hab ich neuerdings sogar Bretzel
entdeckt, die schmecken auch richtig gut und die Freude war gross :)
Das Original Maizena hab ich auch schon entdeckt dort, kann also dem Fondue
nichts mehr im Wege sein (abgesehen von den Sommertemperaturen von ca. 40°C)
Ach ja, nach etwa 7 Wochen ist dann diese Woche tatsächlich
Einer die Klimaanlage reparieren gekommen… den Umluft-Ventilator vom Bad
konnten sie leider noch nicht reparieren, denn sie haben das falsche Modell
mitgenommen…Tja, sie melden sich dann wieder, wann sie wiederkommen…jaja…
Heute hab ich dann noch eine SMS von der Bank bekommen, von
wegen dass sie meine Karte gesperrt haben und ich solle anrufen...gesagt getan:
jetzt hat doch tatsächlich irgendeiner während einer Online Bezahlung irgendwie
meine Daten gehakt und hat von Amerika aus, 2x hintereinander irgendwas über
$2000 bezahlt… Da ist die Bank (zum Glück) misstrauisch geworden und hat mir
Bescheid gegeben. Da heute Sonntag ist, und das Geld erst morgen rausgehen
würde, konnte man den Transfer noch stoppen und meine Karte ist gesperrt, bzw
ich krieg in den nächsten Tagen eine Neue. Da ist uns Beiden gleich ein wenig
flau im Magen geworden. Glück im Unglück würd ich mal sagen..